COLD GROUND STUDIO

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Bilder von Bau des Studios Dezember 2009 bis Mai 2010




Absorberbau im Aufnahmeraum / Proberaum
Während des Baus der Raumakustikelemente wurde immer wieder gemessen. Nachdem ich mich schon vorher und erst recht jetzt beim Bau intensiv mit Akustik beschäftigt hatte, war das das erste Mal für mich, einen Raum völlig "from the scrach" zu bauen. Nicht nur das Endergebnis zählte hier für mich, sondern ich wollte jede akustisch Einzelmaßnahme messtechnisch und gehörmäßig erfassen, um so ein richtiges Gefühl dafür zu bekommen, wie was wirkt und ob und wie es sinnvoll ist.
Auf dem Bild sieht man die leeren Lattengerüste für einen Eckenabsorber, sog. „Super Chunk“, und die seitlichen 10 cm dicken Breitbandabsorber.


Absorberbau im Aufnahmeraum / Proberaum
Hier der Blick aus der anderen Richtung. Das hintere Gerüst für den Superchunk wurde dann aber durch einen Slotabsorber (=Helmholtzabsorber) ersetzt, da sich zeigte, dass die meisten Probleme im Bereich von ca. 150 Hz liegen. Übrigens ganz im Einklang mit der Theorie: Ich hatte den Raum vorher schon mal theoretisch durch gerechnet: die Gipskartonwände wirken als tieffrequenter Bassabsorber. Zwar nur mit kleinen Absorbtionskoeffizienten, aber hier macht es die Masse. Aber daher sind die ganz tiefen Frequenzen nicht ganz so problematisch, wie eben die höheren Bässe.


Messung beim Bau der Eckenabsorber
Hier wird gerade der 2. Eckenabsorber gebaut. Zwischendurch wurde immer mal wieder gemessen (und photographiert …).


Breitbandabsorber und Helmholtzabsorber im Aufnahmeraum/Proberaum nach dem Malern
Vorsicht! Frisch gestrichen ...

Der Slotabsorber wurde vorher grau gestrichen und wurde daher abgedeckt. Sieht man aber auf anderen Bildern.


Blick zum Regieraum nach dem Malern
Hinten der nun gefüllte Eckenabsorber und die Anschlußbox für Mikrokabel und Co.
Richtig Glück hatten wir mit dem Fenster. Dank Vitamin-B konnte dieses günstig besorgt werden. Es handelt sich um spezielles Schallschutzfenster und ist so gut, dass wird das innere nicht einmal mehr abgedichtet haben.
Denn der Schwachpunkt (aber dennoch gerade so ausreichend) ist die billige Baumarkttür, die mit 3 Lagen Gipskarton verstärkt wurde. Die Türbänder sind damit an der absoluten Belastungsgrenze ...




Messung beim Absorberbau Regieraum - Blick zur Vorderwand
Mit den Erfahrungen aus dem Aufnahmeraum (und dem theoretischen und praktischen Vorwissen) wurde der Regieraum akustisch optimiert. Wichtigstes Merkmal ist die Vorderwand. Die Hauptmonitore sind bündig eingebaut („flush mount“) um einen wesentlich(!) besseren Klang zu haben. Ich würde jeden empfehlen, die Monitore bündig einzubauen. Allerdings muss man dazu einiges beachten.
Die seitlichen Absorber sind nur provisorisch festgeklebt.



Messung beim Absorberbau Regieraum - hintere Wand
Für die Akustikmessungen wurden die Pyramidenschaumplatten, welche nach dem Malern an die Türen geklebt werden sollten, schon mal provisorisch aufgestellt.
Auch die Folie auf dem Bild ist nur Experiment.
Für Türen ist es praktischer, handelsübliche Akustikplatten aufzukleben. Die Auralex Pyramidenplatten waren noch vorhanden. Für die dritte Tür habe wir auch 7 cm Basotec benutzt. Es sei nochmal extra betont, dass diese Platten an den Türen der Raumakustik dienen, nicht der Schalldämmung der Türen selber!


Blick auf die hinteren Absorber und die oberen seitlichen Bassabsorber "Superchunks" im Rohzustand
Man erkennt, dass die Eckenabsorber in alle 3 Dimensionen gehen. Aus platztechnischen Gründen nur einer hinten von oben nach unten, oben waagerecht ein größerer und seitlich 2 mit je 1.5 m Länge.
Das Loch auf der linken Seite führt zur Dachluke, die zugänglich bleiben muss. Daher wollte ich sie erst frei lassen. Allerdings hat sich durch Ausprobieren gezeigt, dass es enorme(!) Verbesserung brachte, diese Lücke zu stopfen. (siehe Bilder im fertigen Zustand). Nicht nur Messtechnisch sind die Bässe nochmal deutlich gedämpft worden, sondern im gesamten hinteren Bereich des Raums (wo die Couch steht) klang es deutlich(!) besser.


Waagerechter oberer Bassabsorber
Hier noch mal ein Bassabsorber (Superchunk) etwas größer. Später wurde er dann mit Folie und Stoff betackert.
Besser wäre gewesen, diese Absorber über die gesamte Länge des Raumes zu bauen. Allerdings waren sie erst gar nicht eingeplant gewesen. Aus logistischen Gründen, um keinen Bauverzug zu riskieren (ersthaft: Im Baumarkt gab's kein Sonorock mehr … ) eben nur die kürze Variante. Ich habe dann noch mit kleineren Basotec-Ecken-Absorbern nach vorn verlängert.


Vorderwand zum Malern vorbereitet
Nachdem alle Absorber gebaut wurden, wurde auch dieser Raum gemalert. Und Racks und Monitore, welche schon installiert wurden mit Folie bedeckt.




Rackbau
Der Regieraum war nun gemalert und auch der Teppich war verlegt. Nun ging es ans Verkabeln. Endstufen, Hauptmonitore und Rechner waren vorher schon für die Messungen installiert.
Die Idee die Racks statt in den Tisch in die Seitenwände einzubauen kam mit, weil die noch unbeplankten Ständerwände an ein 19“-Rack erinnerten. Um den Raum zu begradigen hatten wir dahinter einen dreieckigen Raum der nach vorne breiter wird. Die Racks passten gerade so. Das Digital-Rack mit dem Rechner musste nach vorn weil der Rechner sehr tief ist. Allerdings konnte das hohe Rack nicht weiter nach vorn, weil es sonst von seitlichen Absorbern verdeckt werden würde. Das Rack ist eine Kontruktion aus 22 mm MDF und komplett luftdicht in der Wand verbaut! D.h. es ist quasi ein eingestülpter Teil der schalldichten Gipskartonwand.


Rackverkabelung - analoge Patchbays
Das Verkabeln des Racks war diesmal viel schwieriger als üblich und erforderte einige Überlegung über die Reihenfolge. Denn dieses Rack – so genial die Idee mit dem Wandeinbau auch ist – ist nicht vor hinten zugänglich! Anfangs erschienen 1.5m Höhe was 33 HE sind, als weit übertrieben, hatte ich im alten Studio nur so ca. 15 HE. Aber es ist eine gute Idee alle paar Gerade 3 HE Leerblenden dazwischen einzubauen um so Wartungszugänge zu haben. Zusätzlich sind oben und unten Lüftungsschlitze notwendig.


Rackverkabelung - digitale Patchbay
Schwierig war hierbei das nachträgliche Durchziehen der SPDIF-Kabel (spezielles 75-Ohm-Kabel) durch das analoge Rack, weil die Digitaleffektgeräte dort ganz oben sind.
Vor dem Rechner geht ein unterirdischer Kabelkanal zum Tisch. Der Studiotisch kann jetzt total simpel sein. Es ist kein spezielles Studiomöbel mit 19"-Racks oder so erforderlich. Haupsache man kann Computer-Monitore, Tastatur, Maus und Hardwarecontroller draufstellen.



Absorber Regieraum fertiggestellt vorn
Hier sieht man, die Vorderwand des Regieraums im fertigen Zustand. Beide Monitorsysteme sind installiert. Nebenbei: alle Monitore stehen auf 5cm dicken extra gegossenen Betonplatten.
Rechts und links die seitlichen Absorber. Darüber etwas dünnere Superchunks aus Basotec (mit Folie und Stoff überzogen) als Verlängerung der anderen. Der Deckenabsorber ist nur für den hinteren Teil des Raums notwendig. Deckenreflexionen an der Abhörstelle sind durch die angeschrägte Vorderwand ausgeschlossen. An der Vorderwand vor dem Tisch liegt, auf dem Bild nicht sichtbar, ein weiterer Bassabsorber am Boden.


Absorber Regieraum fertiggestellt hinten
Hier der fertiggestellte hintere Teil. Oben rechts und links sieht man die mit Folie und Stoff bespannten Superchunks, hinten die fertige Rückwand und die mit Pyramidenschaum beklebten Türen. Und man die Lücke zur Deckenluke wurde mit einem matrazenartigen Stück aus stoffbespannten Thermohanf (ohne Lattenkontruktion, falls es doch mal runterfällt) gefüllt. Das machte akustisch vor allem im hinteren Teil des Raums sehr viel aus.